Canal du Languedoc

Aquarellierte Karte des dreiteiligen Canal du midi: "Le canal royal de Languedoc pour la jonction de l'Océan et de la Méditerranée dédié et présenté à Mgrs des États de Languedoc" von Jean-Baptiste NOLIN (1657-1708), 1697 - Spektakulärer, wunderschön aquarellierter Druck, der einen Wendepunkt in der reichen Produktion von Karten und Plänen des Canal Royal de Languedoc darstellt, sowohl aufgrund der Qualität seiner Ausführung als auch aufgrund seines hohen symbolischen Wertes. Der Kupferstecher Jean-Baptiste Nolin zeichnete sich durch die Herstellung von Karten aus, was ihm den Titel eines Geografen einbrachte. Diese Karte wurde 1697 nach Abschluss der von Vauban empfohlenen Verbesserungsarbeiten (1687-1694) gestochen, womit die offizielle Fertigstellung des Bauwerks gefeiert wurde. Vauban schlug Verbesserungen vor, um die technischen Mängel zu beheben, die mit der Versandung des Kanals, Flussüberschwemmungen und der Wasserversorgung zusammenhingen. Der Ingenieur Antoine de Niquet ließ die gemauerten Bauwerke errichten, um die zahlreichen Flüsse, die durch den Kanal flossen, zu isolieren, sowie die Schöpfwerke, um den Wasserstand zu regulieren. Er errichtete neunundvierzig Aquädukte und Kanalbrücken. Auf dieser Karte sind um einen recht groben Plan des Kanals herum Grundrisse und Schnitte der vierundvierzig Aquädukte des Kanals, neun Pläne von strategischen Orten und außergewöhnlichen Kunstwerken verteilt. Außerdem finden sich zahlreiche Wappen der Großen des Languedoc (Provinzgouverneur, Intendant, Offiziere der Stände, Mitglieder des Adels und des Klerus usw.) sowie Reproduktionen der Medaillen, die anlässlich der feierlichen Grundsteinlegung des Baus in Toulouse und Sète geprägt wurden. Die Logik der Anhäufung von architektonischen und symbolischen Elementen unterstreicht die technische Meisterleistung des Kanals und feiert durch das außergewöhnliche Bauwerk den Ruhm von König Ludwig XIV. und der Stände des Languedoc, die sich maßgeblich an der Finanzierung der Wasserstraße beteiligt hatten. Titel oben, in einer mit allegorischen Figuren illustrierten Kartusche, mit einer Schildergirlande aus den Wappen der Herren der vom Kanal berührten Ländereien, mit drei Medaillen mit dem Bildnis Ludwigs XIV. - Unten und links Widmung und Schildgirlande mit den Wappen der Bischöfe und Erzbischöfe des Languedoc. - Unten und rechts die Wappen der Ratsmitglieder der Stände. - Um die Karte herum, in Kartons: 46 Pläne von Aquädukten und Schleusen, Generalkarte, Einzelkarten des Garonne-Eingangs, des Naudrouze-Beckens, des Orb-Übergangs und des Hafens von Ce und des Reservoirs von St. Farriol. "Im engeren Sinne bezeichnet der Canal du Midi den ursprünglich realisierten Teil von Toulouse bis zum Mittelmeer des geplanten Canal des Deux-Mers, einer Gesamtheit von Wasserstraßen, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbinden: der Canal du Midi und die Garonne, die zwischen Toulouse und Bordeaux mehr oder weniger schiffbar ist, dann der später gebaute Canal latéral à la Garonne und die Girondemündung nach Bordeaux. Der Weizenhandel war der Grund für den Bau des Kanals. Der Canal du Midi wurde von 1666 bis 1681 unter der Herrschaft Ludwigs XIV. und unter der Aufsicht von Pierre-Paul Riquet gebaut und ist einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen Kanäle Europas (der Prototyp selbst ist der Canal de Briare). Die Umsetzung dieses Bauwerks ist eng mit der Frage der Flussschifffahrt in der Neuzeit verknüpft. Die Herausforderung, der sich Pierre-Paul Riquet stellte, bestand darin, das Wasser von der Montagne Noire bis zur Schwelle von Naurouze, dem höchsten Punkt der Strecke, zu leiten - Maße: 60 x 144 cm